Bolzplatz

Skulpturenbiennale Münster 2000, Emsdetten 2001

Die Teilung der Landschaft durch einen Fluß (samt dazugehöriger Brücke) ist eine typische topographische Grundfigur des Münsterlandes. Diese spezielle Situation liefert den Grundrahmen für die Skulptur „Bolzplatz“. Das Bild eines Fußballplatzes weist zahlreiche Analogien zur beschriebenen Landschaftsformation auf: Ein Fußballfeld markiert einen gemeinsamen Ort, der jedoch durch eine Mittellinie in zwei Hälften aufgeteilt ist. Ziel des Spiels ist das Erreichen des gegnerischen Tores (Ufers). Theoretisch könnte von einem Ufer aus ein Tor auf dem anderen Ufer erzielt werden, doch wer könnte einen so genial gespielten Steilpaß erlaufen? Die nahegelegene Brücke, die tatsächlich beide Ufer verbindet, bekommt durch den Bolzplatz eine zusätzliche Funktion als gemeinsame Tribüne, von der aus sich das Kunstwerk (Spielgeschehen) betrachten läßt.
Das geteilte Fussballfeld führt die einschneidende Trennung der Landschaft durch den Fluss in absurder Weise vor Augen, funktioniert jedoch gleichzeitig als immaterielle, gedankliche “Brücke”, welche beide Uferteile als zusammengehörig definiert und verbindet.

Fotos: Peter Stumpf