temp

Linköpings Konsthall, Linköping, SE 2000

»temp« bezeichnet in der flüchtigen Welt der Rechner einen Ordner, der Daten beeinhaltet, die nur temporär von Bedeutung sind. Entgegen der normalen Praxis von inges idee, haltbare und dauerhafte Eingriffe für den öffentlichen Raum zu erarbeiten, werden bei dieser Ausstellung Fragestellungen zu einfachen, provisorischen und temporären Installationsformen aufgenommen. 20 weiße Partyzelte schwimmen auf Styroporfüßen in ca. 60 mit Wasser gefüllten Behältern und bilden so eine dichte, zusammenhängende Gruppe. Die Partyzelte, international standardisierte mobile Freizeitarchitekturen, vermitteln zusammen mit den aufblasbaren Schwimmbecken und Wäschekörben einen extrem provisorischen, flüchtig-nomadischen Eindruck, der durch die kaum wahrnehmbare Gleitbewegung der Zelte noch unterstrichen wird. Im vorderen Teil der Ausstellungshalle läßt sich von einer abgehängten Schaukel aus ein Großfoto betrachten, welches ein extrem verzerrtes Gruppenfoto der Mitglieder von inges idee darstellt (aufgenommen wurde dieses Foto in der Installation »Langer Knabe« und »Spiegelnde Wand«, 27. Grundschule in Berlin/ Spandau, 2000). Ergänzt wird die Ausstellung durch einen dokumentarischen Teil, in dem bisherige Projekte in Form einer Diashow und einer CD-ROM vorgestellt werden. Die Thematik von Bewegung und Unstetem findet man in mehreren früheren Projekten, unter anderem bei der Laterne, die 1999 für den Hauptbahnhof von Linköping erstellt wurde. Die Zelte verweisen auf die frühere Funktion der Kunsthalle, die vor dem Umbau die lokale Markthalle beherbergte.

Fotos: inges idee